Von den kolumbianischen Karibikstränden in die Clubs der Metropolen: Die Cumbia, ein wilder Rhythmenmix aus afrikanischen, indianischen und spanischen Elementen, infiziert derzeit die Musikwelt. Die Klänge, zu denen einst die afrikanischen Sklaven in Kolumbien ihre Befreiung feierten, erleben dank Fusion mit den Stilmitteln der urbanen DJ-Kultur ein globales Revival. Kein Wunder: Der Cumbia-Beat nimmt selbst den unbelehrbarsten Schnarchnasen die Furcht vor Tanz und Ausschweifung.

Ganz oben auf der Cumbia-Welle reitet das Systema Solar. Die «Afronauten», wie sich die populären Soundforscher selbst gerne auch nennen, tauchen tief in die kolumbianische Folklore ein und bergen neben der Cumbia auch andere afrokaribische Musiktraditionen wie Porro, Bullerengue und Champeta. Dieses historische Erbe katapultiert das Systema Solar mit audiovisuellen Mitteln, kollektiver Explosivkraft und Stilverschränkungen mit HipHop, House, Breakbeats und Dub in die Zukunft.

Zuständig für die unwiderstehliche Mixtur sind Mastermind Pellegrino, der während seiner Jahre in Frankreich auch für Daft Punk am Pult stand, sowie Daniboom, der König des Tecno Cumbia. Handgemachte Perkussionarbeit wird von Andrés Gutiérrez eingeflochten, Scratch-Künste steuert DJ Corpas bei. Mit Walter «Indigo» Hernandez verfügt das Systema über einen Sänger, der seine Sprache zwischen Afro-Roots und HipHop gefunden hat, unterstützt wird er durch den teuflischen Flow von MC John Primera. Und für die visuellen Effekte sorgt die international bekannte Videokünstlerin Pata de Perro.

Von sozialkritischem Rap zu alten Bläser-Samples, über souligen HipHop und futuristischen Afro-Techno, bis zu einer karibischen Neuauflage von Rod Stewarts Partysmasher «Da Ya Think I’m Sexy» geht die turbulente Exkursion – von einer bildgewaltigen Live-Video-Performance begleitet. Come and dance with Systema Solar!