Das einstige Wunderkind ist noch immer wundersam. Biréli Lagrène hat als Musiker schon in einem Alter für Furore gesorgt, wo andere Stars noch nicht mal wussten, wie sie ihr Instrument in die Hand nehmen müssen. Nachdem er 1966 in einer Sinti-Familie das Licht der Welt erblickte, begann er mit 4 Jahren Gitarre zu spielen und räumte nur acht Jahre später am Strassburger Zigeunermusikfestival den ersten Preis ab. Nach diesem Startschuss nahm die Erfolgsgeschichte ihren Lauf: Biréli ging auf Deutschlandtour und brachte 1980 seine erste Schallplatte «Routes to Django» mit Live-Mitschnitten auf den Markt.

Lagrènes erste drei Alben erinnern an den legendären Gipsy-Swing-Gitarristen «Django Reinhardt» – Lagrène war aber nie reiner Cover-Interpret, schon auf den ersten Platten komponierte er einige Songs auch selbst. Im Verlauf seiner Karriere veränderten sich die Einflüsse und die Note seiner Musik. Er musizierte mit Jazzrock-Grössen wie John McLaughlin und Al Di Meola, versuchte sich an Synthesizern und interessierte sich für Swing- und Bebop-Tradition.

Gereift, unheimlich flink wie immer, aber näher seinen Wurzeln, gastiert der mittlerweile 51 jährige Biéli Lagrène im Trio mit Vali Mayer & Holzmanno Winterstein im Kammgarn. In diesem Trio «ersetzt» Lagrène den kürzlich verstorbenen Haens’che Weiss. Vali Mayer war während 35 Jahren dessen stetiger Wegbegleiter und in verschiedenen Formationen immer an seiner Seite. Auch Holzmanno Winterstein hatte bei Schnuckenack Reinhardt schon mit Haens’che gespielt, war hauptsächlich aber viele Jahre in der Band von Titi Winterstein und ist erst nach dessen Tod zu Haens’che gestossen.

GYPSY DYNASTY – Biréli Lagrènes Trio ist ein Trio, welches nicht nur die alten grossen Musikerkollegen ehrt, sondern selbst richtig gross ist. Ein Trio, dass ihr Leben den Instrumenten widmet(e) und die Saiten nie aus den Augen verliert.