Die Schaffhauser Videokünstlerin Katja Loher (*1979), die in Genf und Basel Medienkunst studierte, projiziert ihre Videos auf die Oberfläche von grossen, glatten Globen, die mitten im Raum hängen. Sie löst sich dabei vom Monitor, in der Videos auf eine oder mehrere Wände projiziert werden, und inszeniert statt dessen ihre Werke als raumgreifende „Videoskulpturen“. Loher nennt sie „Videoplanets” und „Miniversen”, welche in ihrem Atelier in New York entstehen. Diese „Planeten“ bringt die 34-Jährige nun von New York nach Schaffhausen in die Kammgarnhalle – die ideale Location um deren volles Potential sichtbar zu machen.Wie immer wird die Museumsnacht in der Kammgarn inmitten der Kunst als grosse Sause mit zwei Live-Acts gefeiert. Diesmal mit dabei: Roland Bucher mit seinem Noise Table, der Krienser Musik- und Klangkünstler Bruno Amstad mit Bidu Rüegsegger, Student an der Hochschule Luzern sowie der Zürcherin Evelinn Trouble.

Roland Bucher – Noise Table
Der Schlagzeuger und Sound-Tüftler Roland Bucher hat den Noise Table entwickelt, programmiert und gebaut. Kleine, akustische Instrumente werden live aufgenommen und die Klänge anschliessend auf dem Tisch verändert. Dabei dienen die Instrumente nicht nur als Klangerzeuger sondern auch als Steuerung für alle elektronischen Prozesse.

Die Klang-Collagen die dabei entstehen pendeln zwischen den Klängen des akustischen Ausgangsmaterials und elektronisch modifizierten Sound Wolken.

Bruno Amstad & Bidu Rüegsegger
Musik und Klangkunst: Der Krienser Bruno Amstad tingelt in diesem Spannungsfeld von einem Pol zum anderen, in dem er klare Rhythmen schafft und gleichzeitig seine Stimme der Experimentierlust unterwirft. Sie transportiert keine Wörter, Sätze oder Messages, sondern fungiert als ausgeprägtes Instrument, welches seinen Worldmusic-2.0.-Sound an die Hand nimmt. Es wird geloopt und gemischt, bis ein Musikgerüst steht, in dem sich Amstad stimmlich hochhangeln kann. Das ist verwegenes Freestyle-Klettern in verschiedensten Regionen der Welt und ein einzigartiges Klangerlebnis.

Seine Passion als Bassist entdeckte Bidu Rüegsegger als 11-jähriger an den Langnau Jazz-Nights, an denen alljährlich die Weltstars der aktuellen Jazzszene ihr Wissen an Jungmusiker weitergeben. Die Entwicklung seines Spiels wurde nebst dem Jazz vom Rock und Funk der 70er, sowohl auch Grunge und Pop der 90er beeinflusst, was bis heute in seine Stilistik Einzug erhält. Sein Sound ist energievoll, geerdet, bewegt sich aber auch gerne auf expererimentellen, schwebenden und melodischen Ebenen. Die damit einhergende rhythmische Flexibilität und bedacht eingesetzte elektronische Effekte machen so die Spielweise von Bidu Rüegsegger einzigartig. Momentan absolviert der 23-jährige E-Bassist das Master- Performance Studium an der Hochschule Luzern.

Evelinn Trouble
Ihr Name ist Programm: Die Musik der 23-jährigen Zürcherin schert sich einen Dreck um Wohlgefallen, Trends oder Airplay. Trouble macht ihr eigenes Ding, und das klingt auf ihrem bereits vierten Album „The Great Big Heavy“ erstaunlich ausgereift und eigenständig. Genre-Grenzen von Pop bis zu psychedelischem Rock durchbricht sie mit Experimentierlust und einem Schuss Exzentrik. Ob Pop-Diva oder Punk-Attitüde, Schmacht oder Schmerz, Trouble bleibt auch live herrlich unberechenbar.