Zeal & Ardor[CH/US]
«Stranger Fruit»
Man nehme zwei Tassen Black-Metal, je eine Tasse Gospel und Blues, einen Löffel Synthesizer und eine Messerspitze Hip-Hop. Die Zutaten vermischt man zu einem Teig, formt daraus ein Pentagramm und lässt dieses für die Ewigkeit im Höllenfeuer schmoren. Fertig ist Zeal & Ardor.
Angespornt durch die Aufforderung, aus Black-Metal und der Musik der versklavten in Amerika einen Song zu produzieren, fängt Manuel Gagneux an, sich Gedanken zu machen. «Angenommen, die Sklaven hätten sich damals, wie die Norweger in den 90ern als Zeichen der Auflehnung gegen die Christianisierung dem Satanismus zugewandt, wie hätte das geklungen?»
Das Resultat dieser Überlegungen kann man sich auf den Alben «Devil Is Fine» (2017) und «Stranger Fruit» (2018) anhören, sowie auf dem in diesem Jahr erschienenen Live-Album «Live In London».
Anfangs fristete die Musik des Amerikaschweizers jedoch ein eher bescheidenes Dasein auf der Musikplattform Bandcamp, bis sie 2016 von der Musikjournalistin Kim Kelly entdeckt wurde. Von da an ging alles unglaublich schnell. Die Songs gingen viral und noch ohne Band im Rücken erhielt der Basler Anfragen für Shows und Festivals auf dem gesamten Globus.
Nebst einer Band, musste jedoch auch noch neues Material her. Die 28 Minuten Laufzeit von «Devil Is Fine» reichten bei weitem nicht aus um einen Festival-Slot zu füllen. Gedacht, gemacht und so gingen Zeal & Ardor als Band mit einem abendfüllenden Programm auf Tour.
Das neue Album «Stranger Fruit» dauert zum Glück etwas länger und gepaart mit der mitreissenden Live-Show garantieren wir dir ein Konzert, welches du nicht so schnell wieder vergessen wirst!
«Die facettenreiche und dennoch geschlossene Natur der 16 Songs auf „Stranger Fruit“ setzt sich zum Ziel, die Zuhörer zu ermutigen, etwas tiefer zu graben und eine ganz persönliche Bedeutung in ihren Worten zu finden. Im Gegensatz zum ersten Album „Devil Is Fine“ legen es diese Songs ganz bewusst darauf an, sich lyrisch und musikalisch gegeneinander auszuspielen. Obwohl das Werk vor Wut schäumt, hat es die tiefergehende Absicht, zu vereinigen, nicht zu spalten. Und es will vielmehr zu Taten, als zu Trägheit aufrufen. Elemente düsterer Melancholie werden durch Hoffnung gemildert. An der Oberfläche erzählt das Album kleine, für sich stehende Geschichten. In der Tiefe verstecken sich jedoch ebenfalls Referenzen zur Goetia, Yoruba und obskurer Okkult-Literatur, sowie derer Geschichte.»
Eingeheizt wird von der Zürcher Band SOOMA, die mit ihrem selbstbetitelten Album von 2017 im Gepäck, rohe, schnörkellose Rockmusik auf die Bühne wuchten.