MUDHONEY (USA)
SUPPORT: White Hills (USA), Barton Carroll (USA)
«Touch Me I’m Sick» hiess der Auslöser. 1987 hatten die vier Mitglieder von Mudhoney mit Sicherheit nicht damit gerechnet, dass sie mit ihrer Debütsingle einen Musikstil mitprägen würden: den Grunge. Der dreckige, verzerrte Sound der Band um Sänger Mark Arm fand innert kurzer Zeit viele Fans und prominente Unterstützer. Sonic Youth nahmen das Quartett gleich mit auf ihre Englandtour, Kurt Cobain sollte später die erste Mudhoney-EP «Superfuzz Bigmuff» als einen der grössten Einflüsse von Nirvana bezeichnen.
Gemeinsam standen Cobain und Arm Ende der 80er-Jahre mit ihren Bands als Aushängeschilder beim altehrwürdigen Label Sub Pop in Seattle unter Vertrag, das allerdings mit erheblichen finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. Mit dem grossen internationalen Durchbruch Nirvanas – dem Album «Nevermind» sei Dank – sollten sich im Jahr 1991 schliesslich einige Dinge ändern. Beide Acts hatten ihr Glück in der Zwischenzeit bei anderen Labels gesucht, wobei Mudhoney vor allem in kommerzieller Hinsicht fortan ihre Karriere im Schatten von Nirvana oder Pearl Jam weiterführten.
Diese Entwicklung hat Mark Arm & Co aber in ihrem Schaffen nicht beeindruckt. Seit der Jahrtausendwende hat Sub Pop mittlerweile wieder die Band unter ihren Fittichen. 2013 ist das neunte Studioalbum «Vanishing Point» erschienen. Verlernt hat das Quartett offensichtlich nichts: «Klingt wie immer, so rotzig, wie es in dem Genre eben möglich ist. Großartig.» (Zeit Online).
Trotz ihrer teilweise inzwischen über 50 Jahre alten Mitglieder hat die Band von ihren Livequalitäten nichts eingebüsst. Davon kann man sich nun auch am Konzert im Kammgarn überzeugen lassen.
(openairguide.net)