02.12.2015: LAKE – PARKER – ULRICH - Kammgarn

Datum

Mittwoch 02.12.2015

Tür

20:00

Beginn

20:30

Genre

Vorverkauf

LAKE – PARKER – ULRICH

«PREMIUM AT KAMMGARN» – MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DER STIFTUNG WERNER AMSLER

Oliver Lake ist einer der berühmtesten und bedeutendsten Saxofonisten und Bandleader der Generation nach Ornette Coleman. Seine musikalisch überaus farbige, Biografie reicht von der Street Parade Band über Reggae- und Streichquartett bis zum Hip-Hop-Fanal. Bei uns ist der 71-jährige Meister wohl am bekanntesten als Vater des „World Saxophone Quartet“.

In Europa hat er seit den späten 70er Jahren als einer der führenden Neuerer des Free Jazz besonders fasziniert: Ein Grenzüberschreiter, der nie sich selber, seine musikalische Herkunft oder seinen Stil zu verraten brauchte, um zeitgenössisch zu sein. Ein Musiker, der mit grossem Bewusstsein für ästhetische Fragen und Zusammenhänge immer viel gewagt hat, ohne sich um den unmittelbaren Nutzen für seine Karriere zu scheren. Daneben ist es sein sachliches, konzentriertes Wesen, das in der persönlichen Begegnung beeindruckt und die konzeptionelle Klarheit seiner Musik perfekt spiegelt.

Auf Grund dieser jahrzehntelangen Vertrautheit mit Lakes Musik wurde der 57-jährige Schlagzeuger Dieter Ulrich, gemeinsam mit Christian Weber, als Trio-Partner vorgeschlagen, als er in der Rolle eines „Artist in Residence“ am unerhört!-Festival spielte. Das Konzert vom 25. Nov. 2007 wurde ein grosser Erfolg, dem in den vergangenen Jahren eine Reihe von Tourneen und zwei CD-Produktionen für Intakt Records folgten. Als das Trio vor einigen Jahren im New Yorker Club „The Stone“ auftreten sollte, erhielt Weber kein Visum für Amerika, worauf kurzfristig William Parker an seine Stelle trat. Das Konzert wurde ein voller Erfolg, und wir versprachen uns, dieses Experiment vertieft zu wiederholen. Im kommenden Dezember nun wird Christian Weber den Bass-Part ebenfalls nicht übernehmen können, weil er das Zürcher Atelier in New York innehat, und so wird wiederum William Parker für ihn einspringen.

William Parker mit seinen 63 Jahren am Bass ebenso ein Monument seiner eigenen, wie auch jüngerer Generationen, geht es um die lebendige, zeitgemäss übersetzte Tradition des freien Jazz. Mit der grössten Selbstverständlichkeit hat er die Welt seiner bedeutenden Lehrer (darunter Wilbur Ware, Jimmy Garrison und Richard Davis) in die Gegenwart, und damit in deren Zukunft übersetzt und dabei unakademisch-eigenwillige neue Wege beschritten und neue Spielformen entwickelt. In Zürich war er schon Anfang der 80er Jahre mit Jemeel Moondoc , dann in Cecil Taylors Band und mit Mathew Shipp, nebst zahllosen weiteren Formation, zu hören. Mit Amiri Baraka bestritt er 2007 am unerhört!-Festival eines der letzten Konzerte des grossen schwarzen Poeten.

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