28. Schaffhauser Jazzfestival
Ghost Town / Simon Spiess Trio / Andres Jimenez Quintet
20.15 Uhr Ghost Town
Joana Aderi voc, el., keys, Urs Vögeli g, Claude Meier b, Lukas Mantel dr, perc
Sechs Jahre lang deutete das Ghost Town Trio kommerzielle Pophits um und entführte die Millionenmusik ins Land der Improvisation. Heute lässt die Band American Roots Music à la Ghost Town erklingen, mit improvisatorischer Frische, fetten Grooves, Mut zur Kante und einem tabascoschwarzen Schuss Humor. Neu mit dabei ist die Sängerin und Experimental-Elektronikerin Joana Aderi (u.a. Phall Fatale) und «Ghost Town» veröffentlicht mit ihr ein neues Album «No Depression In Heaven». Murderballads, Lovesongs, Seashanties und Lieder aus der Zeit der grossen Depression (1929). Grundstock der amerikanischen Blues- und Countrymusik der 1920er bis 40er Jahre. Vögeli wühlte sich durch einschlägige Songbooks aus jener Zeit, komponierte neue Songs zu alten Texten oder reharmonisierte und arrangierte altes Liedgut um.
21.15 Uhr Simon Spiess Trio feat. Nya
Simon Spiess sax, Bänz Oester b, Jonas Ruther dr, Nya voc
Mit ihrem Sound wandert die Simon Spiess-Formation durch die Nacht und tanzt mit den Sternen. Sie versteht es, Tradition und Moderne zu vereinen. Geradezu exemplarisch für diesen gekonnten Spagat zwischen Traditionsbewusstsein und der Suche nach neuen Formen ist der musikalische Gast auf dem neuen, im November eingespielten und im März 2016 erscheinenden Studio-Werk «Stardance». NYA, der Westschweizer Rapper und Spoken Word-Artist, wird auf dem Titelsongs zu hören sein. Eine Kollaboration, die nicht nur als Offenheit gegenüber Experimenten, sondern auch als Reminiszenz an die Nähe zwischen Bebop und Beat Generation beziehungsweise die frühen Anfangstage des Hip Hop, entstanden aus Jazz, Funk und rhythmisch vorgetragener Lyrik verstanden sein will.
22.30 Uhr Andres Jimenez Quintet
Andres Jimenez p, comp, Antoine Brouze dr, Ninn Langel b, Jeff Baud – trump, fly, Manu Gesseney – asax
Gebunden durch gemeinsame Ansichten über Hingabe und musikalischen Geschmack spielt jedes einzelne Mitglied meisterhaft und ihr Zusammenspiel ist genial und von grosser Inspiration. Die Musik selbst kann als «post hard-bop» – Jazz, spielerisch, energisch und lyrisch zugleich qualifiziert werden.