11.05.2017: 28. Schaffhauser Jazzfestival - Kammgarn

Datum

Donnerstag 11.05.2017

Genre

28. Schaffhauser Jazzfestival

Colin Vallon Trio / Fredy Studer Solo / Sarah Chaksad Orchestra

20.15 Uhr Collin Vallon Trio (CD Taufe)
Colin Vallon p, Patrice Moret b,Julian Sartorius dr

Die sind anders. Pianist Colin Vallon, Bassist Patrice Moret und Schlagzeuger Julian Sartorius verzichten auf spektakuläre Soli. Sie möblieren Räume mit ihrem Klang, sie schaffen Landschaften, sie illustrieren Gefühle. Feine Nuancen und Dynamikveränderungen, gelegentlich auch geräuschhafte Einsprengsel und Schwebezustände prägen die feingliedrig aufgenommenen Stücke. «Telepathy» der Titel eines der Stücke passt ausgezeichnet: Wer so eng verflochten musiziert, braucht telepathische Kräfte.

21.15 Uhr Fredy Studer Solo
Fredy Studer dr/perc

«Fredy Studer is a polyrhythmic drummer par excellence» schreibt THE TIMES OF INDIA (New Delhi) und «A true artist and visionary» schreibt die Fachzeitschrift DRUMHEAD MAGAZINE (Los Angeles). Fredy Studer selber: «Solo zu spielen hat mich bis vor wenigen Jahren nicht gross interessiert. Denn beim Musikmachen geht es vor allem um einen Dialog. Deshalb werden wir Musiker und Musikerinnen ja oft von Schriftstellern und bildenden Künstlerinnen beneidet, deren Wirken meistens ein Monolog ist. Nun beschäftige ich mich seit etlichen Jahren intensiv mit dem Solospiel. Es wurde zur Herausforderung: Ich brauche zwar auf keine Mitspieler Rücksicht zu nehmen, erhalte aber auch keine Unterstützung oder Inspiration durch andere. Inzwischen ist das Solospiel für mich zur Notwendigkeit geworden». 2018 erscheint das Solowerk von Fredy Studer – eine Box mit Vinyl und einem Buch.

22.30 Uhr Sarah Chaksad Orchestra
Sarah Chaksad as, ss, comp, Andreas Böhlen as, ss, cl, flute, Cédric Gschwind ts, flute, ss, Fabian Willmann ts, cl, bs, Lukas Wyss tb, Lukas Briggen tb, Lucas Wirz btb, Charles Wagner tp, Jonas Winterhalter tp, Octave Moritz tp, Julie Fahrer voc, Hagen Neye b, Michael Baumann p, Valentin Hebel g, Jan Schwinning dr

Sarah Chaksad, 1983 geboren, ist Saxophonistin und schreibt als Komponistin auch die Musik für ihr 15-köpfiges Ensemble, das sie vor bald vier Jahren und noch im Masterstudium gegründet hat. Letztes Jahr erschien das erstes Album ihres Orchesters, «Windmond»: neun Songs mit einer eigenen Handschrift und gegenwartsbezogen. Sarah Chaksad lässt es im Tutti knallen und kontrastiert dazu verschiedenste Kombinationen und feine Nuancen, in denen sie die Musiker solistisch brillieren lässt, sie führt Stimmen parallel und zuweilen geschickt auch kontrapunktisch. So hören wir eine Combo, die swingt, balladesk eine berührende Tiefe kreiert, aber auch mal mit einem rockigen Stück aufrüttelt – ein Orchester, das hellwach klingt und erstaunliche Reife offenbart.

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