26. SCHAFFHAUSER JAZZFESTIVAL
Omri Ziegele Noisy Minority & Ray Anderson / Third Reel / Vein
20.15 Uhr: Omri Ziegele Noisy Minority & Ray Anderson
Omri Ziegele sax, voice, Ray Anderson trom, voice, Jan Schlegel b, Dieter Ulrich dr, bugles
Eine höchst explosive Mission: Das vollspannungsgeladene Trio des Zürcher Tornado-Saxophonisten Omri Ziegele trifft den alten Meister der Posaune aus New York, der mit so viel Wassern gewaschen ist, dass man sie nicht mehr zählen kann… – ein lebendes Monument! Zusammen geht’s unbedingt zur Sache; die heissesten Grooves treffen auf verdrehte Abstraktheiten, schweissperlende Kaskaden grüssen die Jazzgeschichte und was von ihr übrigeblieben ist und heiter lächelt die Zukunft über so viel Space-Shuttle-Explosivität & thonder of the wings.
21.30 Uhr: Third Reel (CD Taufe)
Nicolas Masson, sax, Roberto Pianca, git, Emanuele Maniscalco, dr
Der Italo-Schweizer Nicolas Masson und seine italienischen Partner Roberto Pianca und Emanuele Maniscalco sind engagierte Improvisatoren und gleichzeitig alle begabte Komponisten. Wobei jeder einzelne eine klar erkennbare eigene Handschrift besitzt. Die daraus resultierenden Kontraste und das allen gemeinsame feine Gespür für Raum geben der Gruppe ihre klangliche Identität. «Oft umspielen wir die wunderbaren Melodien, die uns Emanuele vorlegt», umschreibt Masson die verschiedenen Arbeitsweisen. In seiner ungewöhnlichen Besetzung mit Saxophon, Gitarre und Schlagzeug erinnert Third Reel natürlich – wenn auch nur sehr entfernt – an ein anderes Trio, das mit seinen Aufnahmen bei ECM für Furore sorgte: jenes von Paul Motian mit Bill Frisell und Joe Lovano.
22.30 Uhr: Vein (Uraufführung)
Michael Arbenz p, Thomas Lähns b, Florian Arbenz
Was das Trio Vein mit seiner Musik – seinem Musikverständnis – anstrebt, ist nichts Geringeres als die grösstmögliche Gleichwertigkeit der Stimmen, angelegt bereits in den bestechenden Eigenkompositionen, in den überraschenden Interpretationen und Arrangements fremder Stücke wie auch in den solistischen Parts, in denen alle drei Protagonisten sozusagen gleichwertig zu ihrem Recht kommen. Das Resultat: Ein stupendes musikalisches Miteinander voller unerwarteter melodischer, rhythmischer und dynamischer Wendungen, von höchster Präzision selbst in den vertracktesten Passagen.