30.03.2014: 18. FILMFESTIVAL SCHAFFHAUSEN - Kammgarn

Datum

Sonntag 30.03.2014

18. FILMFESTIVAL SCHAFFHAUSEN

S’CHLINE GSPÄNGST / ANPFIFF IN KURDISTAN / LA GRANDE BELLEZA / SEARCHING FOR SUGARMAN / NEBRASKA

11.00 UHR: S’CHLINE GSPÄNGST
(CH 2013, Regie: Alain Gsponer, Kinderfilm, ab 0 Jahren, 90 Min)

Eine Schweizer Produktion bringt einen Klassiker der Kinderliteratur auf die grosse Leinwand: Tagsüber schläft das kleine weisse Nachtgespenst in einer Truhe auf Schloss Eulenstein, bis es jeweils um Punkt Mitternacht erwacht. Doch da die Ratshausuhr eines Tages falsch eingestellt ist, wird das kleine Gespenst vom ersten Sonnenstrahl getroffen und ist plötzlich nicht mehr weiss, sondern schwarz wie die Nacht. Drei Kinder fassen den Mut und den Plan, das kleine Gespenst zu retten.

OK: Beste Unterhaltung für die ganze Familie. Nadja Sieger alias Nadeschkin spricht das kleine Gespenst, Komiker Emil Steinberger überzeugt als Uhu Schuhu, und der grosse Uwe Ochsenknecht gibt den zerzausten Bürgermeister.

13.15 UHR: ANPFIFF IN KURDISTAN – WIE WIR EINMAL FAST WELTMEISTER WURDEN
(CH 2014, Regie: Nicole Bruhin, Simon A. Keller, Dokumentarfilm, 54 Min, Weltpremiere)

2012 hat sich die rätische Fussballauswahl FA Raetia für den Viva Worldcup in Kurdistan qualifiziert. Der Dokumentarfilm von Nicole Bruhin und Simon Keller zeigt die spannende Reise der Bündner Kicker auf dem Weg von ihrer Heimat in den Nordirak und ihre Spiele an der Non-Fifa Weltmeisterschaft. Dabei steht die Mannschaft im Mittelpunkt, die begleitet wird bei Sieg und Niederlage, Angst und Heiterkeit in einem Land, wo vorher noch kein Bündner war. Und auch dem wortgewandten Gian-Marco Schmid alias Gimma, bekannter Bündner Rapper und damals Präsident vom FA Raetia, fehlen teilweise die Worte unter der heissen Sonne Kurdistans.

OK: Eine spannendes Abenteuer, eine Annäherung an eine unbekannte Kultur und nicht zuletzt ein leidenschaftliches Fussballturnier für Jung und Alt!

15.00 UHR: LA GRANDE BELLEZA
(IT 2013, Regie: Paolo Sorrentino, Drama, 142 Min)

Jep Gambardella (Toni Servillo) hat in seinen jungen Jahren einen einzigen Roman geschrieben, der ihm Ruhm, Erfolg, Parties und schöne Frauen für sein ganzes Leben bescherte. Sein 65. Geburtstag bringt den Wendepunkt: Die Jugend liegt hinter ihm, die oberflächliche Partygesellschaft fängt an ihn zu langweilen. Jep schlendert durch das sommerliche Rom, begegnet alten Freunden und neuen Bekanntschaften und meditiert über das Leben und die Liebe. Regisseur Paolo Sorrentino inszeniert die Stadt Rom und die Bilder seines Filmes in malerischer Schönheit – für La Grande Belleza durfte er so auch verdient einen Golden Globe und den Europäischen Filmpreis entgegennehmen.

OK: Zurücklehnen, Augen weit öffnen und Ohren spitzen: Die fantastischen Bilder sind wahrhaft «una grande belleza»!

18.00 UHR: SEARCHING FOR SUGAR MAN
(SE/GB 2012, Regie: Malik Bendjelloui, Dokumentarfilm, 86 Min)

Der Film erzählt die unglaubliche Geschichte von Sixto Rodriguez alias «Sugar Man». In den 70er Jahren hat der Musiker in Detroit zwei Alben herausgebracht, die in den USA gefloppt sind – in Südafrika aber war er so berühmt wie die Rolling Stones. Ohne davon nur das Geringste zu wissen! Searching for Sugar Man ist eher Detektivfilm als Dokumentarfilm: Eine Spurensuche nach einem Stück Musikgeschichte, an dessen Ende ein grosser Star steht.

OK: Die unglaubliche und märchengleiche Geschichte eines genialen Musikers: Sixto Rodriquez. Der Schweizer Lieblingsfilm und Oscar Gewinner 2013 als Reprise im Kammgarn.

20.30 UHR: NEBRASKA
(US 2013, Regie: Alexander Payne, Drama, 111 Min)

Rentner, Mitte 70, verschroben, kauzig – und Millionär. Daran glaubt Woody stur und fest. Er will sich seinen Millionengewinn im 1200 Kilometer entfernten Lincoln, Nebraska abholen, wenn nötig zu Fuss. Sein jüngster Sohn David zeigt Mitleid und fährt den alten Vater hin. Regisseur Alexander Payne zeigt wieder einmal sein umwerfendes Gespür für die stillen Momente im Leben und die Situationskomik im Alltag. Hauptdarsteller Bruce Dern wurde für seine Leistung in Cannes ausgezeichnet.

OK: Ein Roadmovie der anderen Art mit einer Balance aus viel Witz, der auch mal ins skurril-boshafte kippen kann, und einer Melancholie, die zum Niemandsland des Amerikanischen Mittleren Westen passt wie die Faust aufs Auge.

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