18. FILMFESTIVAL SCHAFFHAUSEN
JOURNEY TO JAH / HALB SO WILD / JUGENDKURZWETTBEWERB / RUSH / WRONG COPS
13.45 UHR: JOURNEY TO JAH
(CH/DE 2012, Regie: Noël Dernesch, Moritz Springer, Dokumentarfilm, 92 Min)
Der deutsche Musiker Gentleman und der Sizilianer Alborosie gehören zu den bekanntesten europäischen Reggae-Musikern. In Journey to Jah nehmen sie die Zuschauer mit auf eine Reise in ihre spirituelle und musikalische Heimat. Sieben Jahre lang folgten die Regisseure Noël Dernesch und Moritz Springer den beiden Ausnahmekünstlern auf der Suche nach Authentizität jenseits der westlichen Konsumgesellschaft im Land von Rastafari und Reggae – Jamaika.
OK: Mit den Protagonisten tauchen wir ein in eine Welt, wo Musik zum Ventil wird um Armut, Kriminalität und Perspektivenlosigkeit gegenüberzutreten. Sie ist zugleich von einer tiefen spirituellen Verbundenheit geprägt und macht Mut. Welcome on board for Journey to Jah!
16.00 UHR: HALB SO WILD
(CH 2013, Regie: Jeshua Dreyfus, Drama, 80 Min, SH-Premiere)
Sommer. Fünf Freunde – darunter Liebhaber und Geschwister – wollen ihre Ferien in einer Berghütte in einem abgelegen Schweizer Tal verbringen. Die Idylle ist perfekt, bis die Gruppe ein Spiel spielt, bei dem es kein Zurück gibt: Eine «Wahrheitsrunde», bei der alle schonungslos ehrlich miteinander sein müssen. Dinge kommen ans Licht, die man eigentlich lieber im Dunkeln gelassen hätte. Am Schluss ist alles anders – aber nichts verloren.
OK: Dem Berner Jungregisseur ist mit seinem Spielfilmdebüt ein packendes, psychologisch nuanciertes Kammerspiel gelungen. Eine der überzeugendsten Schweizer Produktionen des letzten Jahres, die den internationalen Vergleich nicht scheuen muss.
18.00 UHR: JUGENDKURZFILMWETTBEWERB
(CH 2013, in Anwesenheit der Regisseure und Jurymitglieder, 75 Min)
Bereits zum vierten Mal findet der Jugendkurzfilmwettbewerb im Rahmen des Schaffhauser Filmfestivals statt. Heute sehen wir die Werke der jungen Talente im Kurzfilmwettbewerb, morgen vielleicht schon im regulären Langfilmprogramm. Jurymitglieder Jeshua Dreyfus (Regie Halb So Wild) oder Produzent Laurin Merz (Pixiu Films, u.a. Journey To Jah) machen es ihnen vor. Weiter in der Jury vertreten sind Samuel Radvila (SAE Zürich), Michael Burtscher (Eclipse Studios, Schaffhausen), Lorenz Koch (Kinepolis, Schaffhausen) und Rolf Schertenleib (Jugendarbeit, Schaffhausen). Zu gewinnen gibt es wie immer 3 Hauptpreise sowie einen Förderpreis für ein vielversprechendes Nachwuchstalent.
OK: Auch Scorsese, die Coens, McQueen, Howard und Payne waren mal jung; aber vor allem auch kurz!
20.30 UHR: RUSH
(GB/DE 2013, Regie: Ron Howard, Biografie/Action, 123 Uhr)
Es ist der unbiegsame Ehrgeiz, der die Rivalität der beiden Formel 1-Ausnahmefahrern Niki Lauda (Daniel Brühl) und James Hunt (Chris Hemsworth) immer weiter anheizt. Zum grossen Showdown kommt es 1976, als Lauda einen lebensgefährlichen Unfall erleidet – und seinen liebsten Gegner nur wenige Wochen später erneut herausfordert. In grossartigen Bildern und mit packendem Soundtrack wird die Geschichte zweier aussergewöhnlichen Persönlichkeiten erzählt, deren Lebensweisen frontal aufeinanderprallen. So temporeich ihr Leben, so actiongeladen der Film: Regisseur Ron Howard inszeniert den Rennzirkus als furioses Spektakel.
OK: Abseits der Piste zeigt sich Daniel Brühl in einer seiner bisher stärksten Rollen. Nicht nur für Formel 1-Fans ein absolutes Muss!
23.15 UHR: WRONG COPS
(US 2013, Regie: Quentin Dupieux, Krimikomödie, 83 Min)
Los Angeles 2014: Ein Drogendealer, der unschuldige Passanten terrorisiert, ein Technofreak, ein leicht perverser Sexbesessener und ein Miststück, das für Geld alles tun würde. Sie sind die Hauptdarsteller im neuesten Geniestreich von Regisseur Quentin Dupieux, der mit seinem Killer-Pneu Rubber 2010 für Furore und beste Unterhaltung gesorgt hat. Gemeinsam muss die Truppe eine Leiche entsorgen. Und hatten wir schon erwähnt, dass sie alle beim Polizeicorps von Los Angeles angestellt sind? «Wrong Cops» eben!
OK: Der Kulterfolg auf der Piazza Grande in Locarno. Eine schwarze Komödie, die so schräg ist, dass der Schockrocker Marilyn Manson bei seinem Gastauftritt geradezu zahm wirkt!